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Trockenen Fußes unter der Schwentine
Führung durch den Versorgungstunnel der Stadtwerke Kiel

Der Gang unter einem Gewässer hindurch birgt eine eigene Atmosphäre. Das Wissen um die Tonnen von Wasser über den Köpfen ist faszinierend und beängstigend zugleich. Dennoch machte sich eine Gruppe von KN-Abonnenten voller Neugier und einer Prise Wagemut auf den Weg, um den Versorgungstunnel der Stadtwerke Kiel unter der Schwentine zu durchschreiten – und die technischen Aspekte der Fernwärme-Versorgung in dem Ende der 1980er Jahre erbauten Tunnel zu entdecken. Unter der Obhut der ehemaligen Mitarbeiter der Stadtwerke Hans Werner Hamm und Ulrich Hepp begannen die Teilnehmer nach einer Sicherheitseinweisung und mit gelben Sicherheitshelmen ausgerüstet nahe der Fachhochschule in Dietrichsdorf den Abstieg in die Unterwelt – einem geschichtsträchtigen Ort, der vorher für Privatpersonen nicht frei zugänglich war. Im langsamen Schritt erklärte Hans Werner Hamm auf einem schmalen Gitterweg zwischen den massiven Heizwasserwärmeleitungen das Zulaufsystem der Stadtwerke. „Dies sind die Zuleitungsrohre für Ihre Wärme“, erklärte Hans Werner Hamm. „Ganz schön groß“, wurde gemurmelt. „Sie können auch gerne mal anfassen. Keine Angst, die sind isoliert“, ermutigte Hamm. Die dicken Rohre, die sich durch den 477 Meter langen Tunnel ziehen, transportieren das Heizwasser – teilweise bis zu 130°C heiß – für die Fernwärme. So erfuhren die KN-Abonnenten, dass das zu Spitzenzeiten auch schon mal bis zu 2.500 Kubikmeter Wasser pro Stunde sein können – ungefähr 17.000 Badewannen. Der Ausgang am Seefischmarkt erwartete die Besucher nicht nur mit gleißendem Sonnenlicht, sondern auch mit einem Blick über die Schwentine, der erahnen ließ, wo der Fluss unterirdisch durchwandert wurde.

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